Vor kurzem las ich einen Artikel über die überlasteten Kinder- und Jugendpsychatrien.

Immer mehr Kinder- und Jugendliche benötigen Hilfe durch Psychologen, Wartezeiten auf einen Therapieplatz liegen bei 25 Wochen.
Erst wenn die Kinder akut suizidgefährdet sind, bekommen sie sofort einen Platz.

Sarkastisch könnte man sagen, dass wenn man lange genug wartet, jedes Kind einen Therapieplatz bekommt, weil jedes Kind irgendwann soweit ist, dass es sich das Leben nehmen möchte.

Aber jetzt mal im Ernst, DAS kann es doch wohl nicht sein.

Die Kinder sind auf unsere Hilfe und auf unser Vorbild angewiesen. Sie müssen ausbaden, was wir ihnen eingebrockt haben – nicht zuletzt mit der Corona-Krise.

Ich habe mir eben meine erste Rede angesehen, die ich je gehalten habe, (hier der Link). Das war am 12.9.2020. Was mich schockiert ist, dass wir nichts verändert haben, fast 3 Jahre später.

Noch immer geht es den Kindern schlecht und schlechter und niemand hat erfolgreich etwas getan.

Ich hatte die Hoffnung, dass wir politisch etwas verändern können – hatte große Hoffnung, dass die Menschen in der Partei dieBasis es schaffen eine Veränderung in Gang zu setzen.

Aber mittlerweile muss ich einsehen, dass Parteien wohl nicht das geeignete Mittel sind, um etwas zu verändern.
Wenn eine Partei das tut, wozu sie gegründet wurde, nämlich Parteiarbeit, Wahlkampf, auf „Stimmenfang“ gehen, Kreisverbände besetzen, viele Vorstandsposten schaffen, in den Parlamenten mitreden wollen und Koalitionen bilden, um Interessen durchzusetzen, dann entfernen sie sich in diesem Prozess immer mehr von den Menschen.

Noch schlimmer, die Existenz von Parteien führt aus meiner Sicht dazu, dass die Menschen in diesem Land nicht selber etwas bewegen oder verändern wollen, sie haben ja schließlich einen Vertreter gewählt, der macht das schon.

Und dann gibt es die Debatte über rechts und links und die Frage, wer basisdemokratischer ist, wer jetzt besser das Parteiprogramm umsetzt und interpretiert.
Parteiprogramm – braucht man eins? Und wenn ja, wer darf entscheiden, dass man eins braucht.
Und wenn man sich dann entschieden hat, was soll denn da drin stehen?
Wartet – wir fragen die Mitglieder.
Aber halt, selbst die Mitglieder einer Partei (und eine Mitgliedschaft ist immerhin durch eigene Aktivität, eigenes Wollen zustande gekommen), die Basisdemokraten sein wollen, beteiligen sich nicht an solchen Debatten und Umfragen.

Und wo sich bei den „kleinen“ Parteien alle fein mit sich selbst beschäftigen um zu werden wie die „großen“, sind die großen etablierten Parteien da schon weiter. Die bedienen wenigstens die eigenen Interessen und die der Geldgeber – halt, damit sind nicht wir Steuerzahler gemeint, die mit unseren Steuern die Parteien finanzieren – sondern die mit den Koffern und den Parteispenden.

Und während die Parteien ihr Ding machen und der Bürger auf dem Sofa sitzt – er hat ja schließlich eine Partei gewählt – die macht das schon… Währenddessen leiden unsere Kinder und niemand hilft ihnen.

Ich bin ratlos, fassungslos, wütend, traurig und auf der Suche nach einem Weg aus dem Dilemma.

Gerne würde ich in einen Austausch dazu mit Euch kommen.
Schreibt mir Eure Gedanken gerne unter info@diana-osterhage.de.